Mittwoch, 22. Juni 2011

Falko Götz Unser Mann im Paradies

In BamS zeigt der neue Vietnam-Trainer sein neues, exotisches Leben in Asien

Fast zwei Jahre war Falko Götz (49) von der Bildfläche verschwunden. Jetzt meldet sich der Berliner mit einem spannenden Projekt zurück. Götz unterschrieb für zwei Jahre in Vietnam, wo er alle Nationalmannschaften übernimmt und auf eine ganz neue Kultur trifft.

Trainer in Vietnam, dem Urlaubsparadies in Asien. Ein Traumjob, oder?

Für BILD am SONNTAG schlenderte Götz durch seine neue Heimat Hanoi – die wuselige Hauptstadt Vietnams mit sechs Millionen Einwohnern. Ein Großstadt-Dschungel für sich. Aber Götz ist glücklich. „Ich war schon immer ein Abenteurer, war zuvor bereits zweimal in Vietnam. Das ist ein superinteressanter Job! Sportlich und kulturell. Vietnam hat knapp 90 Millionen Einwohner, das ist Leben pur hier.“

Er hat nicht lange gezögert, als das Angebot kam. Götz war seit September 2009 ohne Job, zuvor hatte er in der Bundesliga Hertha BSC und 1860 München trainiert, war dann bei Holstein Kiel, schaffte 2009 den Aufstieg in die 3. Liga. Dann doch das Aus. Wie kommt er nun nach Vietnam? Der Bruder des vietnamesischen Verbands-Präsidenten Nguyen Trong Hy lebt in Berlin, kannte Götz natürlich. „Als er bei mir anrief, war ich sofort begeistert“, sagt Götz.

Seit dem 2. Juni ist er jetzt in Hanoi, bekam ein möbliertes Apartment, ein Auto (Ford Explorer Jeep), einen Chauffeur und einen Dolmetscher, der Englisch spricht. Zusammen mit mehreren Assistenztrainern soll er Vietnam auf der Fußball-Landkarte etablieren.
„Mein Auftrag lautet, mit der Olympiamannschaft bei der Südostasien-Meisterschaft vom 7. bis. 22. November in Indonesien ins Finale zu kommen“, sagt Götz. „Am 29. Juni steigt schon in Ho-Chi-Minh-Stadt die erste Qualifikations-Runde für die WM 2014 in Brasilien – da treffen wir auf Macao. Und ich kümmere mich auch um die Verbesserung der Strukturen der gesamten Jugendnationalmannschaften. Das ist genau meine Welt.“
Und wie gefällt ihm die neue Welt Vietnam? Götz schmunzelt: „Ich war schon überall. Aber so etwas Exotisches wie hier habe ich nirgends erlebt. Es gibt keine U-Bahnen, hier fährt jeder ein kleines Moped, der Verkehr ist chaotisch. Regeln sind egal. Das sind alles kleine Weltmeister im Durchschlängeln.“
Sein Weg zur Arbeit ist dadurch gewöhnungsbedürftig. „Für zehn Kilometer zum Büro brauche ich eine dreiviertel Stunde. Aber ich genieße das. Draußen schwitzt man, es sind 36 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die kommt daher, dass es am Abend zu zweistündigen Wolkenbrüchen kommt, nach denen das Wasser einen halben Meter hoch steht. Dann sind die Straßen plötzlich leer. Ein irres Bild. Auch weil die Leute um sechs Uhr aufstehen und früh zu Bett gehen.“
Götz weiter: „Hier herrscht eine komplett andere Kultur, ich erlebe jeden Tag ein neues Abenteuer. Die Menschen hier sind freundlich und die vielen Tempel, Brücken und Naturwunder sind einzigartig. Ich bereue diese Entscheidung in keinster Weise!“
Nur einen kleinen Wermutstropfen gibt es. Götz: „Im Oktober habe ich Silberhochzeit mit meiner Frau Rita, die in Berlin bleibt. Doch ich habe da ein wichtiges Turnier...“ Er verspricht: „Weihnachten holen wir das alles ganz groß nach.“


Quelle: http://www.bild.de/sport/fussball/falko-goetz/ist-nationaltrainer-in-vietnam-18426516.bild.html

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